Als wir den ganzen Scheiss hinter uns haben, können wir endlich befreit den Titicacasee begrüssen. Wir chartern uns ein Boot inkl. Kapitän für uns beiden und lassen uns auf die schwimmenden Inseln bringen, eine Touristenattraktion angelehnt an die schwimmenden Inseln der mittlerweile ausgestorbenen Uros, die hier aber nie gelebt haben. Darauf ist ein kleines Restaurant aus Schilf gebaut, wo Forellen frisch aus der Aquakultur zubereitet werden. Lecker! Ausserdem fahren wir am „Hauptquartier“ der bolivianischen Marine vorbei. Da die Bolivianer ihren Zugang zum Meer ja verloren haben (vgl. La Paz), steht hier die einzige Basis und die 22 Soldaten und 3 Schiffe, die die Marine bilden, trainieren hier.
In der Nacht bekomme ich Todeskopfschmerzen, so dass ich kein Auge zutun kann. Die Höhenkrankheit lässt schmerzlich grüssen. Das Ganze bleibt auch trotz teurer Tabletten den gesamten nächsten Tag so schlimm, dass wir in der Nacht abreisen, ohne die „Hauptinseln“ Isla del Sol y de la Luna gesehen zu haben.
Der Bus nach unten ist meine letzte Hoffnung auf rasche Linderung und tatsächlich: beim 5000m-Pass sterbe ich nochmal 1000 Tode, als es ab La Paz aber stetig abwärts geht, geht es mit mir aufwärts.
Wir fahren nach Cochabamba und können unsere Reise quasi dort beenden, wo wir sie begonnen haben. Martine beherbergt uns ganz lieb und wir haben noch ein paar tolle Abende hier.
Dann geht es weiter nach Santa Cruz und dort ins Flugzeug und weiter über Miami nach good old Berlin.
Das war’s dann! Meine erste richtig lange Reise ausserhalb Europas ist schon wieder vorbei. Schön war’s gewesen! Sicherlich komme ich nach Südamerika noch einmal zurück. So viel, was noch gesehen und erlebt werden will. So viele Eindrücke werden in Deutschland sicherlich noch eine Weile in mir arbeiten, während ich brav BWL („tada!“ für alle, die es noch nicht wussten) studiere.
Danke an alle, die mich auf dieser Reise unterstützt haben, mit denen ich kleinere oder grössere Etappen gemeinsam verbracht habe, an Julia, ohne die ich überhaupt nicht losgefahren und einige Male anders abgebogen wäre und ohne die ich niemals so eine tolle Reise gehabt hätte. Und danke an alle, die hier ab und zu lesen und mal einen Kommentar da lassen und mir damit die Motivation geben, diesen Blog als Erinnerung für mich und andere zu schreiben.
Bis zum nächsten Mal!