Wir kommen auf die Minute genau in Tel Aviv an: Gerade, als wir in Mariellas Strasse einbiegen, beginnt leise heulend (wir waren uns auf Grund der geringen Lautstaerke echt nicht so sicher, ob wir das jetzt wirklich gehoert hatten) unser erster Raketenalarm. Wir huschen also schnell rein und treffen Mariella im Treppenhaus, wo man am besten vor Raketen geschuetzt sein soll. Dann 2-3 Explosionen der Abfangraketen des Iron Domes und der Alarm hoert auf. Zur Sicherheit bleiben wir noch ein paar Minuten stehen und es gibt tatsaechlich noch einen letzten dumpfen Knall. Dann geht das Leben weiter, als waere nichts passiert. Vom eingezogenen Mitbewohner hat man hier noch nichts gehoert, was aber auch logisch ist, da die Luftwaffe in einem streng geheimen Quartier stationiert ist. Da Telefone geortet werden koennten, besteht keinerlei Moeglichkeit zur Kontaktaufnahme.
Abends gehen wir in eine Bar und gucken uns zum ersten Mal das Nachtleben Tel Avivs an. Die Bar ist nett, die Bierpreise zum Weinen. Wer sich betrinkt wird arm, aber Bier ist ja eh nicht so unser Ding. Spass.
Als zwei weitere Freunde Mariellas aus der Uni ankommen, hole ich die beiden vom Flughafen ab, da Mariella arbeiten muss. Ich navigiere mit Dominic und Nico ziemlich sicher durch die Stadt, die mir jetzt schon vertraut vorkommt. Den Tag verbringen wir am Strand und mit Chillen und unserem frisch gegruendeten philosophischen Oktett, sehr zum Leidwesen Mariellas, die die Mama-Rolle dann zwar widerwillig aber doch liebevoll einnimmt.
Am Abend wird es in Mariellas WG zu eng, weshalb wir zu Gilad umziehen. Florian hatte sich vorher bei Couchsurfing umgehoert und Gilad hat (es mit) uns aufgenommen. Er hat eine fette Wohnung mit einer Klimaanlage, die bei den Temperaturen hier Gold wert ist. Er arbeitet in der Hi-Tech-Industrie und ist ein netter Kerl (Hobbydetektiv Lukas entlarvt ihn aufgrund dieser Merkmale als vermeintlichen Mossad-Agenten, worueber Gilad nur muede laechelt, sehr verdaechtig!). Wir residieren („wohnen“ waere untertrieben) jetzt also im schoenen Norden der Stadt und fuer eine Nacht kommt auch Lukas noch dazu. Gilad zeigt uns einige neue Orte in der Stadt, unter anderem den Hafen. Wir trinken viel Bier (aus Gilads Kuehlschrank ist es zum Glueck nicht so teuer) und schlagen uns 2 Naechte um die Ohren, was wiederum dazu fuehrt, das tagsueber ausser am Strand liegen nicht viel angesagt ist.
An unserem letzten Abend in Tel Aviv verabschieden wir Lukas, fuer ihn geht es nach langer Zeit zurueck nach Deutschland und in den Uni-Trott. Alles Gute dafuer!